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Die neue Oberliga Hasselblad h6D

ES IST JA BEREITS EINIGE WOCHEN HER, DASS HASSELBLAD SEIN NEUES FLAGGSCHIFF IN LONDON DER ÖFFENTLICHKEIT VORGESTELLT HAT, JETZT HATTE FOTOCULT REDAKTEUR UND PROFIFOTOGRAF ERIC BERGER ERSTMALS DIE GELEGENHEIT DIE MITTTELFORMATKAMERA ZU TESTEN

FÜR ALLE MITTELFORMAT FANS VORWEG - GROSSER WILL HABEN EFFEKT

Wir haben ja bereits im FOTOCULT Magazin Blog über die Vorstellung der von Grund auf elektronisch neu konstruierten HASSELBLAD H6D berichtet. Den Bericht und die technischen Daten finden Sie hier:

Digitales Mittelformat, das bedeutet große Sensoren, hohe Auflösungen und extreme Schärfe durch kompromisslose Objektive. Hasselblad punktet immer schon mit den in den Objektiven verbauten Zentralverschlüssen, die eine Blitzsynchronisation bei allen Verschlußzeiten möglich machen. Bislang war aber bei 1/500 das Ende der kurzen Zeiten erreicht. Das und der Umstand, dass bis vor etwa einem Jahr CCD Sensoren verbaut waren waren der einzige Nachteil der Pixeldynosaurier. Als Besitzer einer H5D mit CCD Sensor kann ich ein Lied davon singen was das Rauschverhalten bei hohen Isolierten anbelangt. Erschreckend das hier bereits bei 400 ISO das erkennbare Farbrauschen einsetzte, bei 800 nicht mehr verwendbar war. Also doch eher ein Gerät für Sonnenschein oder Studio Blitzfotografie. Meinen H5D Langzeittest finden Sie hier:

Mit der H5Dc hatte Hasselblad ja bereits letztes Jahr mit den Mitbewerbern gleichgezogen und in die H5D einen CMOS Sensor eingebaut. Auch das haben wir im FOTOCULT Subjektiv Test in der Praxis probiert. Das Ergebnis machte Spass! Hohe Isowerte, Live View und die Einsatzmöglichkeit an den alten analogen Hasselblad`s oder Fachkameras machten Freude.

Die Spannung war groß als ich am Freitag den 3. Mai 2016 im Rahmen einer Veranstaltung des österreichischen Hasselblad Importeurs SLACH BILDTECHNIK die erste Gelegenheit hatte kurz damit zu fotografieren.

Hans Cornet von Hasselblad war vor Ort um die Kamera vorzustellen und 3 Demonstrations Stationen waren aufgebaut.

HASSELBLAD H6D

Als Hasselblad User war für mich die Bedienung intuitiv und einfach - schnell machte das Touch Screen Display Spass. Sowohl in der Menüführung als auch im Betrachtungsmodus eine tolle Sache.

Ich wollte nicht die aufgebauten Sets mit den Studioblitzen nutzen sondern einfach in Schnappschussmanier in der extrem dunklen Halle mit hohen ISO den "Reportage Faktor" der Kamera testen.

Ich hatte etwa 30 Minuten Zeit und habe etwa 20 Auslösungen gemacht. Alle Fotos sind in dem von mir so beliebten A Modus der Zeitautomatik bei offener Blende aus der Hand entstanden. Da ich über die große Gefahr des Verwackelns bei Mittelformatkameras weiß, fehlende Stabihelferlein, habe ich versucht konzentriert auszulösen. Ich habe auch bewusst in einer extremen Gegenlichtsituation die Belichtung nicht korrigiert und eine um etwa 3 Blenden unterbelichtet Aufnahme gemacht um zu sehen ob auch hier noch eine Rettung der Daten möglich ist. Aber der Reihe nach - Meine Aufnahmen sind zwischen 20:44 und 20:52 entstanden. Ich habe ausschließlich das vorhanden Licht genutzt und keine Aufnahme ist mit Blitz entstanden.

Ein Datei (Hasselblad FR RAW hat in geschlossenem Zustand etwa 105 MB

Die ersten zwei Aufnahmen sind mit dem HC120mmII entstanden. Alle neuen Objektive sind nun mit einer kürzesten Verschlusszeit von 1/800 ausgestattet. Die alten Hasselblad Objektive funktionieren aber genauso ohne Adapter auf der H6D, die kurze Verschlusszeit ist nicht verfügbar.

Diese Aufnahme wurde seitlich auf ein Portraitset mit frontalem Bron Para 90 mit Einstellicht und Zeitautomatik unkorrigiert aufgenommen. Model: Junel Anderson
Junel Anderson by Eric Berger

Ich hatte die H6D mit 50 MP zum probieren. Die Video Funktion ist aktuell noch nicht verfügbar. (Wird per Firmware Update nachgeliefert)

Alle Aufnahmen wurden aus seitlicher Position mit Einstellicht und Zeitautomatik und offener Blende mit ISO 800 gemacht. Focus - True Focus
Diese Aufnahme wurde mit 100mm Objektiv aus der vorgesehenen Kameraposition des Aufnahmesets aber aus der Hand mit Einstellicht gemacht. 100mm f4 1/500 ISO 800
Selbst extrem unterbelichtete Aufnahmen lassen sich dank des großen Dynamikumfangs des Sensors im Notfall noch "retten"
Die geöffneten Dateien (knapp 150MB) weisen eine Bildgröße von etwa 50x70cm bei 300ppi auf (ohne Interpolation)

50 MP Kamera liefert RAW Daten in mit knapp 100 MB im geöffneten Zustand fast 150MB was einer uminterpolierten Datei in einer Größe von 50x70 cm bei 300ppi entspricht.

Auch dieses Produkt Sujet wurde (entgegen alle Regeln) seitlich aus der Hand beim Einstellicht von zwei Softboxen und einer Gegenlichtquelle aufgenommen. 100mm f4 1/125 ISO 800 Zuschnitt und Entwicklung im Adobe RAW Converter

Positiv ist mir auch aufgefallen, dass alle Dateien problemlos auch in dem von mir so geliebten ADOBE RAW Converter aufgingen. Hasselblad User beschwerten mich allerdings, dass ihrer Meinung nach die Dateien im Hasselblad Phocus Konverter noch besser würden.

Aufnahme von Hans Cornet im absolut dunklen Studio - Lichtquelle der geöffnete Laptop f4 1/8 ...sorry ich hab gewackelt, anstelle die ISO zu erhöhen.

Das grottenschlechte Display der H5D gehört endlich der Vergangenheit an, was eine Bildkontrolle auch ohne Thetered Shooting sehr gut ermöglicht. Unangenehm beim Aufstieg von der H5D auf die H6D ist vor allem aber das sich die "alten" Objektive (meine letzte Anschaffung ist gerade mal 5 Monate her) nicht durch ein Firmware update auf die schnellere Verschlußzeit "upgraden" lassen. Dennoch hat die H6D für mich einen enormen "Will haben Faktor".

FOTOCULT Magazin Subjektiv Kamera Test by Eric Berger

Die FOTOCULT Kameratests sind abseits der üblichen Labor und Techniktests. Hier finden Sie keine Analyse von Datenblättern, sondern Stories wie sich die Kameras im praktischen fotografischen Alltag bewährt haben. Eventuell auch durchmischt mit sehr persönlichen Erlebnissen. Die Liebhaber von Zahlen, Fakten und Datenblätter mögen mir verzeihen. Es geht hier um rein subjektive Praxistests, die die persönliche Meinung des Autors Eric Berger wiedergeben.

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