Island 2. Teil SkÓgafoss

Die erste Nacht im Wohnmobil ist sehr isländisch: Nämlich stürmisch und mit ordentlich Wasser von oben. Nachdem am Abend vorher noch eine Mitarbeiterin von mir die Standmiete für die Nacht abkassiert hatte, taten sich wieder die Schleusen des Himmels auf. Der Wetterbericht sagte selbst für isländische Verhältnisse starke Regenfälle sowie Sturm voraus und riet allen, sich im Süden von Flüssen fernzuhalten. Erst am nächsten Morgen fällt mir auf, dass mein Stellplatz nur einen Steinwurf vom Skóka entfernt liegt. Klar, wo ein Wasserfall ist, ist natürlich auch immer ein Fluss und selbiger liegt fast auf gleicher Höhe hinter meinem Wohnmobilstellplatz.

Scheinbar haben aber alle anderen Camper genau wie ich die Nacht unbeschadet überstanden. Nur die wenigen Zeltbewohner haben sich in der Nacht in ihre Autos verkrochen. Aber nach Regen folgt bekanntlich Sonnenschein und diese Regel gilt zum Glück auch auf Island. Somit mache ich mich auf den berühmten Wasserfall und den darüber liegenden Wanderweg zu erkunden.

Der Wandweg führt hinauf zur Fimmvörðuháls-Ebene und Teil des berühmten Laugavegur-Treckingpfades. Bei meinen Reiseplanungen hatte ich herausgefunden, dass es dort noch weitere unzählige Wasserfälle zu sehen gibt. Diese wollte ich mir gern etwas näher ansehen.

Der Skógafoss ist sicherlich schon mehr als beeindruckend. Die Wasserfälle, die sich oberhalb davon befinden sind allerdings nicht weniger spektakulär!

Ganz gleich ob eingebettet in tiefe Canyons oder breite Terassen. Einer scheint schöner als der andere zu sein. Zum ersten Mal fühle ich mich von Island für meine Geduld belohnt und ein Gefühl äußerster Zufriedenheit breitet sich in mir aus. So langsam bekomme ich ein „Gespür“ für dieses einzigartige Land und seine Natur. Man kann im Vorfeld noch so viel planen und vorbereiten. Island wird Dir immer seinen eigenen Willen aufzwingen. Es kommt mir manchmal vor als wenn es erst sehen will, aus welchem Holz man geschnitzt ist. Auch bei dieser Wanderung musste ich 3-4 heftige Regenschauer über mich ergehen lassen. Kurz aber intensiv. Und nach jedem Regenguss öffneten sich die Wolken und die Sonne legte den Blick auf diese einzigartige Landschaft frei, die sich binnen weniger Minuten komplett verändern kann.

Ich überwinde meine Höhenangst und wage mich der Kamera auf den ein oder anderen Felsvorsprung. Dass der der Streifen auf dem ich stehe nur ca. einen halben Meter breit, es neben mir tief genug hinab geht um sich bei einem Sturz ernsthafte Verletzungen zu sich zu ziehen ignoriere ich. Mein Mut belohnt meine Kamera mit wunderbaren Langzeitaufnahmen.

Das Licht ist pure Magie und absolut einzigartig. Wenn ich früher Bilder oder Reiseberichte über Island gesehen habe, dann hab ich kaum für möglich gehalten, dass es so etwas geben kann. Immer wieder reisst der Wind Lücken in die Wolkendecke und die Sonne lässt die Farben wunderbar aufleuchten.

Zum Abschluss belohnt mich der Skógafoss mit einem wunderbaren Regenbogen. Ich genieße den Anblick noch eine Weile und verabschiede mich dann von diesem einzigartigem Ort. Mein nächstes Ziel soll der Skaftafell-Nationalpark sein. Und bis dorthin ist es noch ein ganzes Stückchen zu fahren.

Created By
Dominik Neesen
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