70° Nord – eine Nordlichtreise Eine Reise in die Dunkelheit, auf der suche nach dem Licht

TEIL 1

Nach langen Überlegungen und einer längeren Phase, einen passenden Zeitraum zu finden, beschloss ich mit meinem Vater – der mich zur Fotografie brachte und auch viel beibrachte – zusammen eine Fotoreise zu unternehmen. Da auf meiner persönlichen „Bucket-List“ schon lange stand, das Nordlicht einmal live zu erleben, war das Reiseziel schnell klar – NORDEN.

Da stellte sich uns noch die Frage ob Island oder Norwegen, da ich aber bei einem Online-Reiseanbieter ein super Angebot für Tromsø, der „Nordlichthaupstadt“, gefunden hatte stand das genaue Ziel nun auch fest – Norwegen. Und somit konnte ein weiterer Punkt der Bucket-List abgehakt werden – den Polarkreis, also 66,5° Nord zu überqueren.

Der ausgesuchte Reisezeitraum war vom 20. bis zum 28. November 2014, also schon quasi im Winter. Was das für unseren Tagesablauf bedeutete, dazu später mehr. Aber, wer Nordlichter sehen will braucht die Nacht und dieser Zeitraum bot uns dies. Es ging ans Koffer packen. Warme Sachen mussten dort rein, und natürlich jede Menge Technikkram. Kameras, Stative, Objektive und vor allem Akkus. Dazu Ladegerät, Laptop und diverser Kleinkram.

Tag 1

Wir starteten Abends in Düsseldorf. Nach der regulären Kontrolle am Flughafen, folgte noch eine Sprengstoffkontrolle an der Fotoasurüstung bevor wir Richtung Norden starteten. In Oslo legten wir einen Zwischenstopp ein. Der Flughafen begrüßte uns mit einem nass-kalten Wetter und einigen Schneeflocken in der Luft.

Oslo-Gardermoen Airport

Nachdem wir in die nächste SAS-Maschine umgestiegen waren ging es zum Zielort – nach Tromsø. Wir landeten gegen Mitternacht bei starker Bewölkung und die Hoffnung bereits während des Fluges Nordlichter zu sehen erfüllte sich leider nicht. Wir ließen uns von einem Shuttlebus Richtung Hotel fahren um dann erstmal in Ruhe zu schlafen.

Tag 2

Nach dem Frühstück im Hotel fuhren wir mit dem Bus wieder zum Flughafen um unseren Mietwagen zu holen, einen kleinen Hyundai i20. Aber zu unserer Verwunderung nicht nur mit Winterreifen, sondern mit Spike-Reifen, aber hier in Tromsø fahren fast alle Autos mit Spike Reifen. Auf dem Rückweg machten wir direkt einen kleinen Fotostopp, denn die Tage im November sind nunmal sehr kurz.

Erster Fotostopp am Wasser nahe des Flughafens.

Danach erkundeten wir erst einmal die Stadt und überlegten wo wir am Abend hinfahren könnten um auf die Suche nach dem ersten Polarlicht zu gehen. Wir erkundeten die Gegend und fuhren zunächst in das kleine Örtchen Ersfjordbotn und fanden ein kleines, gutes Kaffee mit super Zimtschnecken und leckerem Kaffee.

Zimtschnecken, Fjord und Hammer-Aussicht!

Später fuhren wir Richtung Tromvik. Aufgrund vieler kleinerer Fotostopps zwischendurch kamen wir später doch noch zu dem kleinen Fischerdorf Tromvik in dem wir auch noch mal anhielten um ein paar Fotos zu schießen. Aber wegen der dichten Bewölkung fuhren wir erst mal zurück nach Tromsø um Abend zu essen, uns aufzuärmen und das Kameraequipment zu sortieren.

Tromvik

Gegen 22 Uhr fuhren wir dann Richtung Sommarøy um endlich auf Nordlichtjagd zu gehen. Da wir das erste mal in diese Richtung unterwegs waren wussten wir die Entfernungen noch nicht 100%ig einzuschätzen. Ich kannte Sommarøy von Bildern und wollte unbedingt dort Aufnahmen vom Nordlicht machen. Bis Sommarøy kamen wir jedoch nicht. Die Fahrt im Dunkeln entlang des Fjordes, ohne die Straßenverhältnisse genau zu kennen war dann doch etwas anstrengend, sodass wir an einer Haltebucht in der Nähe eines Felsen hielten und uns dort noch mit einer Tasse Tee im Auto aufwärmten (später auf der Karte haben wir gesehen, dass es bis Sommarøy nur noch ein paar Minuten gewesen wären). Beim Überprüfen der Nordlichtvorhersage auf dem Handy fiel mir auf dass die „Show“ eigentlich bald beginnen musste (Ich hatte mich im Vorfeld viel mit der Thematik beschäftigt). Da es aber bewölkt war konnte man nichts sehen. Wenn man die Aurora Borealis noch nie gesehen hat, hat man natürlich auch keine Vorstellung davon, wie es wirklich aussieht. Fotos im Internet sind zwar schön und gut, aber diese können auch so bearbeitet sein, dass sie dem echten Eindruck nicht sehr nahe kommen. In Foren las ich darüber, dass die Nordlichter auch gerne farblos und diffus erscheinen und für einen Laien durchaus mit Wolken zu verwechseln seien. Einziger Indiz für ein Polarlicht wären durschimmernde Sterne, dies ist bei Wolken natürlich nicht der Fall. Deshalb entschloss ich mich mit der Kamera ein paar Testaufnahmen in den Himmel zu machen und tatsächlich – das gesamte Display zeigte einen kräftigen Grünschimmer.

Der Testschuss, ohne jeglichen Anspruch, brachte den Beweis!

Wir stiegen sofort aus und nahmen unsere Kameras und Stative um uns richtig zu positionieren. Das Glück war uns treu und die Wolken verzogen sich langsam und die ersten Sterne blitzten durch die Wolkenlücken. Alles was ich im Vorfeld über die Polarlicht Fotografie gelesen hatte versuchte ich nun anzuwenden. ISO-Wert der Kamera hoch, größtmögliche Blendenöffnung (in meinem Fall f-zwo-acht ;-) ) und manueller Fokus auf unendlich (scharfstellen der Sterne) mithilfe der LiveView-Funktion. Genau dies erforderte ein wenig Übung und ging auch einige Male etwas schief. Aber recht schnell hatte ich das erste Polarlicht auf dem Chip gebannt. Und es bot sich uns eine Show von der wir nicht geträumt hatten. Die Aurora war auf über den ganzen Himmel und genau über uns und zeigte bereits recht aktive Bewegungen.

Die ersten eigenen Fotos der Aurora Borealis – dem Nordlicht!
Der Blick in den Zenith – ein wahnsinns Erlebnis!

Nachdem wir unsere erste Nordlichtshow in absoluter Ruhe (abgesehen vom selbst gemachten „Stress“ um dieses Eregnis auf den Kamerachip zu bannen) genossen hatten, machten wir uns langsam auf den Rückweg Richtung Tromsø da nun auch langsam Kälte und Müdigkeit Einzug hielten. Da uns dieses Erlebnis aber einfach nicht losließ, machten wir doch noch einige Zwischenstopps (mal wieder) um weitere Fotos vom Polarlicht zu machen!

Leider kam dann langsam wieder Nebel bzw. Wolken auf und wir machten uns endgültig auf den Heimweg Richtung Hotel.

Das war Teil 1 meines Reiseberichtes über die Nordlichtreise nach Tromsø. Wenn Du mehr erfahren möchtest, komm auf meinen Blog http://www.f-zwo-acht.de und erfahre dort, wie Du auch solche Fotos machen kannst. Abonniere den Newsletter und verpasse nicht die weiteren Teile dieser einwöchigen, fantastischen Reise. Lasse mir Kommentare zu dem Bericht da oder stelle mir fragen. Ich freue mich von Dir zu hören.

Sebastian

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Sebastian Alberts
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